Was für eine traurige und überraschende Nachricht aus Blankenhain: Eine der ältesten Porzellanmanufakturen der Welt, Weimar Porzellan, ist seit letzten Donnerstag insolvent. Eigentlich war sie es wohl schon länger, hat von der Muttergesellschaft Könitz seit der Übernahme 2007 immer wieder Zuwendungen bekommen müssen. Der Einbruch der osteuropäischen Märkte für Porzellan im klassischen Stil hat maßgeblich zu der finanziellen Schieflage geführt und neu entwickelte (richtig gute!) Produktlinien haben im hart umkämpften Weltmarkt nicht rechtzeitig den erhofften Ausgleich bringen können.
Wir waren erst vor drei Wochen zu einer eindrucksvollen Werksbesichtigung vor Ort eingeladen und haben die Herzlichkeit der Mitarbeiter, den hohen Grad an Handarbeit und die Flexibilität, auch kleine Auflagen in Thüringen fertigen lassen zu können, erlebt. Mit dem Vertrieb tüftelten wir an neuen Produkten, die sich sehen (und verkaufen) lassen könnten. Wir bleiben aber dran und vielleicht, hoffentlich gibt es noch eine Chance, Weimar Porzellan zu retten.
Denn wie schrieb schon Goethe an Frau von Stein: "… das Porzellan ist gut, besser als man es gantz in der Nähe zu machen vermag und nicht teuerer."